Beschreibung
Graf Widukind I. von Schwalenberg und seine Gattin Luttrudis stifteten auf Anregung des Paderborner Bischofs Bernhard I. von Oesede das Kloster als Sühnekloster.
Es wurde in unmittelbarer Nähe der Oldenburg, dem Stammsitz der Grafen von Schwalenberg, errichtet.
Am 15. August 1128 weihte Bischof Bernhard I. Kloster und Kirche zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Apostels Jakobus d. Ä. und des heiligen Christophorus.
12 Mönche aus der 822 gegründeten Benediktinerabtei Corvey bei Höxter übernahmen die Betreuung.
Die Benediktinerabtei erlebte im 12. und 13. Jahrhundert unter den Äbten Ricbodo, Heinrich I. und Alrad eine Blütezeit.
Die Mönche betreuten im Laufe der Zeit auch die umliegenden Pfarreien.
Der Dreißigjährige Krieg brachte Leid und Verwüstung über das Kloster.
Nach zwei Überfällen des Herzogs Christian von Braunschweig, genannt der "Tolle Christian", in den Jahren 1622 und 1626 und den Verwüstungen sowie Plünderungen durch schwedische und hessische Truppen von 1641-1646 lagen Kirche und Kloster größtenteils in Trümmern.
Der Wiederaufbau der Kirche durch Abt Ambrosius Langen erfolgte von 1661 an.
Er wird deshalb als "zweiter Gründer" bezeichnet.
Die ursprünglich romanische Basilika wurde von Baumeister Ludwig Baer aus Lügde als Hallenkirche errichtet, ebenso ein neues Chor.
Der romanische Vierungsturm wurde 1679 aufgestockt. Unter Abt Augustin Müller (1681-1712) entstanden die barocken Altaraufbauten des Josephs-, Michaels- und Hochaltars (1683 -1685), das eiserne Chorgitter (1693), die Sakristei (1700) und der Nordostflügel (1704).
Die ehemalige Klosterkirche, die von Anfang an zugleich Pfarrkirche für die umliegenden Dörfer war, blieb auch nach der Säkularisation als Pfarrkirche bestehen.
1967 übernahmen Patres der Kongregation der Kleriker des heiligen Kreuzes und Leidens unseres Herrn Jesus Christus aus den Niederlanden die Seelsorge in der Abtei und den Pfarreien.
Verschiedene Baustile kennzeichnen die Abtei. Die ursprüngliche Kirche, von der das Mittelschiff erhalten ist, war eine romanische Basilika.
Aus dem 15. Jh. stammt eine wertvolle spätgotische Pieta. Im 17. Jh. wird die romanische Kirche zur Hallenkirche ausgebaut und erhält fünf barocke Rundbogenfenster, der romanische Vierungsturm wird aufgestockt und bekommt einen barocken Helm.
Ebenso werden im 18. Jh. der Nordturm und der Südturm des Westwerks mit barocken Hauben versehen. Diese werden im 19. Jh. durch gotische Spitzhelme ersetzt.
Die im Frühjahr 2006 gegründete gemeinnützige Kulturstiftung Marienmünster hat sich zur Aufgabe gestellt, den Erhalt der Klosteranlage zu sichern und Wissenschaft, Kunst und Kultur zu fördern.
Das Kloster wird zu einer öffentlichen Begegnungs- und Bildungsstätte mit musikalischem Schwerpunkt ausgebaut.
Vom ersten Bauabschnitt - die denkmalpflegerische Instandsetzung und der Ausbau von drei Wirtschaftsgebäuden - ist das Ackerhaus bereits fertiggestellt worden und im September 2007 feierlich durch Minister Wittke seiner Bestimmung übergeben worden.
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