Beschreibung
Bauherrin der Anlage war Anna von Canstein, die 1567 im Alter von 31 Jahren den Söldnerführer Franz von Kerßenbrock (1520–1576) geheiratet hatte.
Schon kurz nach dessen Tod begann sie mit dem Bau des jetzigen Schlosses unweit eines schon bestehenden Wirtschaftshofes.
Von 1577 stammt der große in den Hof führende Torbogen.
1580 folgte die Errichtung des an der Oberen Straße gelegenen Zehnthauses.
Das eindrucksvolle, das Ortsbild bestimmende Herrenhaus entstand 1584–88 nach Plänen des Baumeisters Eberhard Wilkening aus Hameln. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit drei Ecktürmen.
An der Hofseite befinden sich ein polygonaler Treppenturm und eine große Utlucht. Der verputzte Außenbau ist reich mit Kerbschnitt-Bossensteinen dekoriert, die innerhalb des Weserraumes hier erstmals in Erscheinung treten.
Diese vermutlich dem Rustika-Quader der italienischen Renaissance entlehnte Schmuckform wurde später zu einem charakteristischen Merkmal der so genannten Weserrenaissance.
Das Innere wurde durch Umbauten von 1879/90 stark verändert. Ursprünglich war das Dach des Herrenhauses mit schweren braunen Sandsteinplatten aus dem Solling belegt, die in der Region früher häufiger als Dachdeckung Verwendung fanden.
Erst seit der Restaurierung von 1966/1967 ist das Dach mit roten Dachziegeln eingedeckt. 1952 diente das Schloss als Kulisse für den von Hans Deppe inszenierten Spielfilm „Ferien vom Ich“
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